„Dank dem Stipendium konnte ich Betreibungen vermeiden“

Noch nie da gewesen und damit eine Herausforderung für die ganze Gesellschaft –­­ die Corona-Krise brachte so einige Personen in die Bredouille. Vor allem Studierende hatten wenig finanzielles Polster und brauchten durch plötzliche Einkommensausfälle unbürokratische Hilfe. Obwohl diverse finanzielle Hilfeleistungen von Kantonen und ihren Hochschulen angeboten wurden, fielen diese regional sehr unterschiedlich aus und es gab keine bundesweit einheitliche Lösung.

„Ich kann anderen Studierenden nur ans Herz legen, sich bei EDUCA SWISS zu melden und sich beraten zu lassen, falls ein finanzieller Engpass bestehen sollte.“ – Dennis Kläfiger.

Die gemeinnützige Stiftung EDUCA SWISS bot mit Covid-19-Notgeldern in Form von zinslosen Darlehen schnell und unbürokratisch Hilfe. Bis zu 5’000 Franken konnten Betroffene bei der Stiftung zinslos beziehen. In der zweiten Welle startete der Dachverband SwissFoundations in Zusammenarbeit mit verschiedenen Stiftungen eine Initiative, welche es EDUCA SWISS sogar ermöglichte, Notfall-Stipendien à 3’000 Franken zu vergeben. Mit über 700’000 Franken wurden so rund 150 Leute unterstützt, ein Drittel davon mit A-fonds-perdu-Beiträgen.

Zu den Unterstützten gehörte auch Denis Kläfiger. Der 29-jährige Luzerner absolviert aktuell in Wien ein Schauspielstudium. Im Interview schildert er, wie er die Corona-Krise und die damit verbundenen Herausforderungen erlebt hat.

Wie sieht deine aktuelle Ausbildungssituation aus?

Denis Kläfiger: Ich absolviere in Wien mein Schauspielstudium an der Film-Academy für Film und Theater in Deutsch und Englisch. Jetzt bin ich im zweiten Studienjahr und nächstes Jahr werde ich mich, nach hoffentlich erfolgreichem Bestehen der Abschlussprüfung, als Diplomschauspieler bezeichnen dürfen. Dies hat den gleichen Stellenwert wie ein Bachelorabschluss. Anschliessend plane ich, meinen Master in London zu absolvieren.

Wie hat sich die Coronakrise auf dein Studium und deine finanzielle Situation ausgewirkt?

Normalerweise komme ich für meinem Nebenjob im Detailhandel immer zurück in die Schweiz, da ich so mein Studium finanziere. Während der Krise war dies aber aufgrund eines Einstellungsstopps nicht möglich und ich konnte meinen Studentenjob als Ferienaushilfe plötzlich nicht mehr ausüben. Auch hier in Wien gab es für mich keine Möglichkeit zu arbeiten, da die Studierenden doch eher zu den Verlierern gehörten. Somit musste ich mich mit meinen finanziellen Reserven über Wasser halten. Es war für meine Nerven keine schöne Zeit, da die Rechnungen ins Haus flogen und mein Budget langsam, aber sicher, dahinschmolz.

Inwiefern hat dich EDUCA SWISS unterstützt?

EDUCA SWISS tat dies, was das Parlament nicht konnte – oder wollte – und unterstützte mich und andere Studierende mit dem sogenannten Covid-Stipendium. Dies bescherte mir wieder Guthaben, mit dem ich die laufenden Fixkosten, aber auch einen grossen Teil meiner Unigebühren zahlen konnte. Gott sei Dank hat sich die Situation dann stabilisiert und ich konnte im Sommer wieder meinem Ferienjob im Detailhandel in der Schweiz nachgehen. Ohne EDUCA SWISS wäre ich aber definitiv aufgeschmissen gewesen. Mit dem Stipendium konnte ich Betreibungen vermeiden und war mit meinen Zahlungen wieder à jour.

Wie bist du auf die Möglichkeit des Covid-19-Stipendiums gestossen?

Die Fachstelle Stipendium des Kanton Luzern hat mir EDUCA SWISS empfohlen und mir den Tipp gegeben, dass ich dort aufgrund der Corona-Krise allenfalls Hilfe bekommen könnte.

Was ich sonst noch sagen wollte:

Ich kann anderen Studierenden nur ans Herz legen, sich bei EDUCA SWISS zu melden und sich beraten zu lassen, falls ein finanzieller Engpass bestehen sollte. Es lohnt sich wirklich. Ich werde mich sicherlich durch EDUCA SWISS bezüglich meines geplanten Masteraufenthaltes in zwei Jahren in London beraten lassen, um mir einen Budgetplan und eine mögliche Liste an Unterstützenden bezüglich Stipendien und Darlehen zu erstellen. Zusätzlich würde ich mir wünschen, dass sich das Parlament in solchen Krisen mehr für Studierende einsetzen würde. Es ist grandios, was EDUCA SWISS und ihre Partnerstiftungen auf die Beine gestellt haben, aber eigentlich hätte dies die Aufgabe der Politik sein sollen. Nichtsdestotrotz bin ich sehr froh, dass EDUCA SWISS einsprang und Studierenden geholfen hat.

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